Die Geschichte der Bauleitplanungen zur Bayerwaldstraße als Wohngebiet beginnt im Jahr 2013. Bis zu diesem Zeitpunkt war dieser Bereich westlich des historischen Ortskerns Mischgebiet-Dorf, Gewerbegebiet und Industriegebiet. Auf einem Teil der Flächen zwischen Bayerwaldstaße und Prüllstraße stehen heute noch die Produktionsgebäude der Firma Czewo, die bis Mitte der 1980er Jahre dort die Abfüllung verschiedenster Stoffe in Spraydosen betrieb. Da der Verdacht auf eine Belastung des Bodens besteht, soll nun ein unabhängiges Gutachten Klarheit schaffen.
Die ursprüngliche Bauleitplanung aus dem Jahr 2013 wurde letztlich nicht umgesetzt und erst im Juni 2015 wurde ein erneuter Anlauf unternommen.
Das Bebauungsplangebiet Bayerwaldstraße umfasst auf 1,6 Hektar Flächen von drei Eigentümern. Die Eigentümer zweier angrenzender Grundstücke haben sich einer Überplanung ihrer Flächen widersetzt. Sie möchten weiter ihre Grundstücke landwirtschaftlich nutzen. Für diese Bereiche wurde deshalb nur ein städtebauliches Konzept erarbeitet, um für eine spätere Einbeziehung in eine Bebauung z.B. die Durchgängigkeit der Verkehrswege zu gewährleisten.
Die Marktgemeinde Donaustauf ist selbt Eigentümerin einer kleineren Fläche im Plangebiet.
Anläßlich der öffentlichen Auslegung des Bebauungsplans im Juni 2016 wurde offenbar, was sich schon im Vorfeld abgezeichnet hatte: Der in den Planungen vorgesehene Verdichtungsgrad der Bebauung führt zu großem Unmut in der Bevölkerung von Donaustauf, insbesondere bei den Anliegern. Sie kritisieren außerdem den zu hohen Grad der Flächenversiegelung und befürchten die Überlastung der Straßen im Umfeld des neuen Baugebietes.
Die aus dem Kreis der Gegner der Planungen entstandene “Initiative für ein lebenswertes Donaustauf und für eine verträgliche Bebauung im Baugebiet Bayerwaldstraße” sammelte innerhalb weniger Wochen knapp 700 Unterschriften für eine gemeinsame Einwendung. Diese und weitere Einwedungen warten derzeit auf ihre Würdigung durch den Donaustaufer Marktrat.
Das Bürgerforum Donaustauf fordert:
- Einen Neustart für die Planungen zum Bebauungsplangebiet Bayerwaldstraße. Die Bevölkerung, insbesondere die Anlieger müssen frühzeitig an den Planungen beteiligt werden!
- Der Verdichtungsgrad der Bebauung in der Bayerwaldstraße muss sich am umliegenden Bestand orientieren. Die Flächenversiegelung ist möglichst gering zu halten, gerade bei der Planung der Grünflächen ist mehr Sorgfalt als bisher aufzuwenden. Für den Bachlauf entlang der südlichen Bebauungsplangrenze muss sich die Planung am gültigen Donaustaufer Gewässerentwicklungskonzept orientieren.